Meinung: „Spaltung und Diskriminierung zerstören uns!“

Es gibt Zeiten, da müssen die Ausreden aufhören. Da zählt es nicht zu sagen, dass man keine Zeit hat. Und so eine Zeit ist jetzt. Rechtsradikale schmieden im Geheimen Pläne, Menschen aus unserem Land zu drängen, nur weil sie eine andere Herkunft haben oder nicht deren Vorstellungen von Deutschen entsprechen. So etwas dürfen wir nicht zulassen! Es ist Zeit, laut zu werden und unsere Mitmenschen zu verteidigen!

Im Fußball ist es wichtig ein gutes Team zu haben. Es braucht verschiedene Fähigkeiten, verschiedene Stärken. Hautfarbe, Herkunft, Sprache sind da unerheblich. Zusammenhalt ist wichtig. Die verschiedenen Talente und Fähigkeiten zu integrieren und zu einem guten Team zu formen, macht einen erfolgreichen Verein aus. Und wie im Fußball, ist es auch in unserer Gesellschaft: Vielfalt und Integration machen uns erfolgreich. Spaltung und Diskriminierung zerstören uns.

Freunde verteidigen

Ich bin jung. Aber gerade für uns junge Leute ist es wichtig, jetzt aufzustehen. Und ich bin froh, dass viele junge Leute aktuell auf Demos gehen. In Schriesheim. In Mannheim und Heidelberg. In Berlin. Wir haben unsere ganze Zukunft noch vor uns. Und diese Zukunft wird aktiv bedroht. Von Menschen, die uns spalten wollen. Von Leuten, die Hass verbreiten. Von Funktionären, die einen Teil meiner Mitschüler:innen und Teamkameraden aus Deutschland vertreiben wollen. So etwas dürfen wir nicht zulassen! Ich appelliere an die Jugend: Es ist Zeit laut zu werden und unsere Freunde zu verteidigen!

Die Spieler aus der Mannschaft, die ich trainiere sind elf Jahre alt, teilweise noch zehn. Ihnen ist es egal, welche Hautfarbe ihr Mitspieler hat, ob die Mutter aus Deutschland oder einem anderen Land kommt. Wenn ich sie fragen würde, ob sie ein Problem damit haben, würden sich mich verwirrt angucken und gar nicht verstehen, warum das ein Problem sein sollte. Wieso schaffen wir Vorurteile und bewerten nicht jede einzelne Person für sich? Wieso achten wir auf die Hautfarbe und nicht den tollen Menschen dahinter? Lasst uns ein bisschen mehr wie meine Spieler sein, lasst uns jeden Menschen so akzeptieren wie er ist.

Vergangenheit nicht vergessen

Ich habe schon bei einer Rede am Volkstrauertag in Schriesheim ein Zitat genannt, was mich sehr bewegt hat. Und dies gilt immer noch. Wir, die Jugend, haben zwar nicht live miterlebt, was für schreckliche Dinge unter der Nazi-Herrschaft passiert sind, wir haben jedoch selbst in der Hand, dass wir die Vergangenheit nicht vergessen und aus den Fehlern lernen. Aber ich appelliere nicht nur an die Jugend. Ja, die Jugend muss verhindern, das noch einmal Rechtsextreme die Macht übernehmen. Aber auch die Erwachsenen müssen das verhindern, wir müssen das verhindern. Wir müssen gemeinsam für Demokratie kämpfen und uns gegen diesen verabscheuenden Rechtsextremismus wehren. Denn nie wieder ist jetzt!

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